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Den ersten Ausfall, gab es noch vor dem Start. Sam Goodchild musste vom Boot evakuiert und direkt ins Spital gebracht werden. Er ist wohlauf, musste das Rennen aber aufgeben. Beim Segel setzen ist er mit voller Wucht auf die Winschen geprallt und hat sich Verletzungen im Gesicht sowie an den Armen zugezogen, so dass er hospitalisiert werden musste. Er ist wohlauf und seine Lieben sind bei ihm. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Die Enttäuschung ist gross.
Die Enttäuschung ist auch bei Oliver Heer entsprechend gross. Er musste gestern - nur 3 Stunden nach Start des Rennens - zurück ans Dock in Saint Malo. Oli (Oliver Heer Ocean Racing) und Kojiro Shiraishi (DMG MORI Global One) waren mit ihren Booten vorher beim Gate von Cape Frehel zusammen kollidiert. Der offensichtlichste Schaden an Olis IMOCA sind der Bugspriet und der Bugkorb, während DMG MORI einen Schaden an der Steuerbordseite zu haben scheint, der heute Abend untersucht wird.
Oli nach seiner Ankunft am Dock: «Ich bin, gelinde gesagt, entmutigt. Es war ein Backbord-Steuerbord-Zwischenfall in der Einfahrt zum Kap Frehel. Ich kam von Steuerbord und Koji von Backbord. Ich beschloss, obwohl ich es durch das Tor geschafft hätte, näher an Land zu fahren, um aus der Flut herauszukommen. Ich wendete und war gerade dabei, das luvseitige Schwert hochzuziehen, als es einen gewaltigen Knall gab. Ich wurde in die Kabine geschleudert. Ich war überzeugt, dass er mich gesehen hatte. Enttäuschung und Frustration sind gerade gross, denn wir haben hart gearbeitet, um hierher zu kommen. Aber wir haben bis Samstag Zeit, um alles zu reparieren. Wir sind optimistisch. Der grösste Schaden ist der Bugspriet, die Crashbox hat den grössten Teil des Aufpralls abbekommen und wir haben ein kleines Loch auf der Backbordseite. Wir haben eine Menge Leute, die uns unterstützen. Ich habe Pete Hobson, den Designer der Alex Hugo Boss, der gerade auf der Fähre hierher unterwegs ist. Und wir werden alles versuchen, um wieder in Fahrt zu kommen. Wir sind optimistisch.»
Auf dem Dock entschuldigte sich Koji: «Wir waren auf dem gleichen Kurs nahe der Markierung und er wendete und ich sah ihn nicht kommen. Dann war die Boje sehr nah und ich konnte ihm nicht ausweichen. Der Schaden ist wirklich gross, aber im Moment bin ich wirklich froh, dass Oli fit und gesund ist.»
Mit anderen Worten scheinen die beiden Unfallboote parallel gefahren zu sein. Nach der Wende kam Oli dann von Steuerbord (Rechtsvortritt) auf dem Backborbug und Koji von links (Backbord) auf dem Steuerbordbug. Oli hatte Vortritt. Sehr ärgerlich. Aber das nützt ihm jetzt nichts. Jetzt ist Improvisation, Organisation und Bootsbaukunst gefragt. Und Nerven wie Stahlseil. Keine Mission Impossible aber sehr stressig, hektisch, nervenaufreibend und sicher für die Beteiligten absolut unnötig. Oli ist gestern hervorragend gestartet und war auf bestem Weg ins vordere Lager zur Spitzengruppe vorzurücken.
Wer hat Vortritt? Auflösung im nächsten Artikel. Aber eigentlich klar…
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